Professor Stefan Hussong, geb. 1962, unterrichtet Akkordeon und Kammermusik an der Musikhochschule in Würzburg, gibt aber auch immer wieder außergewöhnliche Konzerte. So gab er 2010 ein Konzert mit dem Cellisten Friedrich Gauwerky. Sie spielten unter anderem Werke von John Cage, Sofia Gubaidulina, Ton de Leeuw.
In der Kategorie „Bester Instrumentalist des Jahres“ wurde Stefan Hussong 1999 der Echo Klassik Preis verliehen.
Seine Solo-CD mit Werken von John Cage wurde im selben Jahr als „Best record of the year“ ausgezeichnet. Er hat seitdem mehr als 100 ihm gewidmete Werke uraufgeführt und mehr als 30 teilweise mehrfach prämiierte CDs eingespielt.
Hussong konzertiert in ganz Europa, in Asien und Nordamerika. Er spielt mit dem Orchestre de la Suisse Romande, den Wiener Philharmonikern, dem Ensemble Intercontemporain, dem Ensemble Modern, dem Klangforum Wien und der Tokyo Shin Nippon Philharmonie. Stefan Hussong arbeitet mit Partnern wie Irvine Arditti (vom Arditti-Quartett), Julius Berger (Violoncello), mit Mike Svoboda (Posaune) und Mayumi Miyata (Sho) zusammen.
Stefan Hussong setzt sich sehr für zeitgenössische Musik ein. 1987 erhielt er den ersten Preis beim International Gaudeamus Interpreters Competition für zeitgenössische Musik. Aber er hat auch zwei CDs mit Tango-Musik eingespielt, unter anderem natürlich auch Kompositionen von Astor Piazzolla. Er ist in vielen Bereichen zu Hause: Von der Renaissance und dem Barock mit Bachs Englischen Suiten bis hin zur musikalischen Gegenwart, von den Tangos und Milongas eines Astor Piazzolla bis hin zur zeitgenössischen japanischen Musik.
In einem Radio-Interview wirbt er für das Studium des Akkordeons. “Lernt man mit dem Bachelor als Akkordeonist am besten auch gleich Taxifahren?”, wird er gefragt.
“Auf keinen Fall”, antwortete Hussong. “Akkordeon wird ja nicht so oft gespielt. Pianisten haben es daher sehr viel schwerer.”
Dass es im Augenblick das Akkordeon in so vielen verschiedenen Facetten – Bandoneon, Knopfakkordeon, Accordina, Piano-Akkordeon – gebe, liege am Entwicklungsstand. “Es ist ein junges Instrument. Es wird sich entwickeln und irgendwann wird es ein Einheitsakkordeon geben.”
Was macht einen guten Akkordeonlehrer aus, wenn man beginnt, dieses Instrument zu lernen? “Wenn das Kind anfängt, das Instrument gern zu haben. Sie müssen Freude daran haben. Der Lehrer selbst muss das Instrument auch schätzen.”
www.stefan-hussong.de
Aus seinem Konzertprogramm:
Bone+
Jukka Tiensuu (*1948) Fantango (1984)
John Cage (1912-1992) Dream (1940)
Conrado del Rosario (*1957) Elusive Dialogues (1992)
Sofia Gubaidulina (*1931) De profundis (1978)
Arne Nordheim (*1931) Dinosauros (1977)
Keiko Harada (*1968) Bone+ (1999)
John Cage In a landscape (1940)
Adriana Hölszky (*1953) High Way for One (2000)
High Way for One
Traditional Gagaku (Japan, 10. Jh.) Banshikicho no Choshi
Jukka Tiensuu (*1948) Fantango (1984)
Keiko Harada (*1968) Bone+ (1999)
Girolamo Frescobaldi (1583-1643) Capriccio di Durezze
Canzon setta detta La Tarditti
Adriana Hölszky (*1953) High Way for One (2000)
Johann Sebastian Bach (185-1750) Choral: Aus tiefer Not ruf ich zu Dir
attacca
Sofia Gubaidulina (*1931) De profundis (1978)
P. Antonio Soler (1729-1783) Sonata N° 45 en sol mayor Allegro
Sonata N° 47 en modo dorico Andantino
Sonata N° 62 en do mayor Allegro spiritoso
Cage al Fresco
Werke von John Cage (1912-1992) und Girolamo Frescobaldi (1583-1643)
Jeux d‘anches
Nikolaus A. Huber (*1939) Auf Flügeln der Harfe (1985)
Luciano Berio (1925-2003) Sequenza XIII (1995)
Magnus Lindberg (*1957) Jeux d‘anches (1989)
Hyunkyung Lim (*1967) Me-A-Ri (1999)
Uros Rojko (*1954) Fluido-Fragments (2000/2007)
Adriana Hölszky (*1953) miserere (1991/1992)
Tango in C solo
Tangos von Igor F. Strawinsky, Stefan Wolpe, Jukka Tiensuu, John Cage, Erik Satie, Maki
Ishii, Luis de Pablo, Adriana Hölszky, Astor Piazzolla und Isaac Albéniz